|  |    Für Glaube Sitte Heimat - Unser MottoDie Begriffe „Glaube, Sitte, Heimat“ sind seit der frühesten  Zeit des Verbandes als Schlagwörter für das Programm benutzt worden. Zunächst  hießen sie allerdings „Glaube, Liebe, Heimat“. Das Motto stammt vermutlich von  Schulrat Lankes, der erster Schatzmeister der „Erzbruderschaft“ war Die  Wortwahl des Mottos wird heute von Außenstehenden oft mit Misstrauen zur  Kenntnis genommen. Die Begriffe hören sich eben sehr völkisch und damit  belastet an. Um der Sache nicht Unrecht zu tun, sind Erläuterungen angebracht.
 Einstehen für den Glauben bedeutet für die Schützenbrüder,  dass sie sich nach den christlichen Werten richten wollen. Sie versuchen im  Rahmen ihrer Möglichkeiten, soziale Unterschiede auszugleichen und unterstützen  Werke der christlichen Nächstenliebe. Das alles geschieht selbstverständlich  ehrenamtlich und wird nicht an die große Glocke gehängt. Ein „geordnetes Leben“  nach den Grundsätzen der katholischen Kirche ist in den Statuten der  Bruderschaften seit jeher vorgeschrieben. Das bedeutet insbesondere ein  möglichst vorbildliches Ehe- und Familienleben. Die Frage, wie mit einem  geschiedenen Schützenbruder umzugehen sei, führt im Verband immer wieder zu  Diskussionen. Besonders, seit auch protestantische Mitglieder aufgenommen  werden. Es gilt, den Bruder nicht wegen einer „Verfehlung“ auszustoßen. Die  Gemeinschaft soll ihn auch weiterhin tragen, denn auch das bedeutet christliche  Nächstenliebe, insbesondere auch im Sinne der Ökumene. Dafür soll sie sich aber  im Gegenzug darauf verlassen können, dass der Betreffende die Situation nicht  für seine Zwecke ausnutzt. Ein Geschiedener soll daher keine Führungsposition  im Bruderschaftsleben einnehmen.
 Um das Leitwort Sitte zu verwirklichen, treten die  Bruderschaften im privaten und öffentlichen Leben für die christliche Kultur  ein. Sie führen Bildungsveranstaltungen zu christlichen und  gesellschaftspolitischen Themen und religiöse Einkehrtage durch. Schon die  Jugend wird so an ein christlich und Werte orientiertes Leben herangeführt.  Außerdem pflegen die Bruderschaften alte Traditionen wie den Schießsport und  das Fahnenschwenken. Dabei wird durch den Sport eine gewisse Disziplin und Selbstbeherrschung  vermittelt. Neben all diesen Punkten wird auch schützenmusikalischen  Gruppierungen Raum gegeben.
 Die Liebe zu Heimat und Vaterland zeigt sich u.a. durch  tätige Nachbarschaftshilfe, die die Bruderschaften leisten. Als  verantwortungsvolle Bürger dienen sie dem Gemeinwohl. Sie fördern das  Gemeinschaftsempfinden, indem sie z.B. Bürgerfeste veranstalten. Regionales  Brauchtum wird außer in Heimatvereinen besonders in den Bruderschaften  hochhalten und gepflegt. Sie bemühen sich auch um Kontakt zu ähnlichen  Vereinigungen im (europäischen) Ausland und beugen damit einem überzogenen  Regional- und Nationalbewusstsein vor.
 Über die Entstehung von SchützenbruderschaftenWann sich im Umgang mit Waffen geübte Bürger zum ersten Mal  zusammengeschlossen und eine Schützengesellschaft gebildet haben, ist nicht  bekannt. Schon die alten Germanen haben sich zu Männerbünden  zusammengeschlossen, die sich eigene Regeln gaben und bestimmte Bräuche  pflegten. Man geht aber heute meist davon aus, dass diese Art von Gemeinschaft  nicht die Mutter der heutigen Schützengesellschaften gewesen ist. Vor allem  deshalb, weil diese germanischen Gilden nicht ohne Unterbrechung erhalten  geblieben sind. Es gibt beinahe 500 Jahre lang keine Belege für ihre Existenz.Die Idee der heutigen Schützenbruderschaften ist um das Jahr  1300 in Flandern entstanden. Wegen der oft ungeklärten politischen Situation  der damaligen Zeit war es notwendig, sich selbst und seinen Besitz zu schützen.  Man konnte nie sicher sein, dass der heutige Landesfürst morgen noch etwas zu  sagen haben würde. Alle rechtlichen Vorschriften, die er erlassen hatte,  konnten schon bald ungültig sein. Dann konnte es vorkommen, dass Raubritter  durchs Land zogen und die Bevölkerung um ihre Habe und Existenzgrundlage  brachten. Deswegen übten sich die Männer im Umgang mit Waffen. Die Waffen  der Zeit waren Bogen und Armbrust, deren Benutzung besonderes Geschick  verlangt. Schiesspulvergeschütze gab es zwar schon seit etwa 50 Jahren, aber  die handlichere Büchse wurde erst im Jahr 1430 erfunden.
 Es war aber auch die Zeit der Stadtentwicklung, als die  Menschen nicht mehr nur Bauern auf dem Land waren, sondern Bürger einer Stadt.  Was wir heute als anonyme Großstadt bezeichnen, wird im Mittelalter auf die  Menschen ähnlich gewirkt haben. Man kannte die Mitbürger nicht mehr, weil es zu  viele waren. Deswegen konnte man auch nicht erkennen, wann jemand Hilfe  brauchte. Also tat man sich zu Zünften und Gesellschaften zusammen um die  sozialen Bedürfnisse pflegen zu können. Die geübten Schützen konnten dabei in  der Bürgerwehr auch die Stadtverteidigung und -sicherung übernehmen.
 In einer mittelalterlichen Stadt bestand immer die Gefahr  eines Brandes, der sich wegen der engen Gassen schnell zu einem Stadtbrand  ausweiten und ganze Stadtteile vernichten konnte. Sollte ein Feuer ausbrechen,  war es von entscheidender Bedeutung, den Brand so schnell wie möglich zu  löschen. Viele der neu entstehenden Gesellschaften verfügten daher, dass jedes  Mitglied über einen Löscheimer zu verfügen habe. Nur so konnte ein  organisiertes Handeln das Schlimmste verhindern.
 Die mittelalterlichen Vereinigungen umfassten alle Bereiche  des Lebens: Religiöse, soziale und wirtschaftliche Bedürfnisse wurden  gleichermaßen abgedeckt. Wer einer Zunft oder Bruderschaft angehörte, konnte  sich darauf verlassen, dass diese Gemeinschaft ihn tragen würde, wenn er  plötzlich verarmen sollte, ihm das Haus abbrannte oder er krank wurde. Für sein  Seelenheil würde auch nach seinem Tod gebetet werden, ein christliches  Begräbnis war garantiert. Die Menschen des Mittelalters waren auch in ihrem  Alltag enger mit der Kirche verbunden, als wir es heute sind. Sie richteten ihr  gesamtes Leben danach aus. Die Städte wetteiferten darin, große, hohe Kirchen  und Dome zu bauen. Die Zünfte und Gilden stellten sich unter den besonderen  Schutz eines Heiligen und finanzierten ihm zu Ehren oft einen Altar. Dort  ließen sie einen Geistlichen täglich die Messe lesen. Verstöße gegen die  Satzung der Gemeinschaft wurden mit Wachs für die Kerzen dieses Altares  bezahlt. Je nach Handwerk und Bedürfnis waren bestimmte Heilige zuständig:  Katharina war z.B. die Patronin der Wagner, weil ihre Legende sagt, dass sie  gerädert werden sollte. Die Schiffer und Seefahrer riefen Nikolaus um Hilfe an,  der einst ein Schiff im Sturm beschützt haben soll. Agathe sollte die Stadt vor  Feuer schützen, der Goldschmied Eligius war Patron der Schmiede und  Goldarbeiter. Der Zimmermann Josef ist bis heute Patron aller in diesem  Handwerk Tätigen.
 Im Oktober 1347 trat in Messina die Pest auf. Man konnte der  Seuche nichts entgegensetzen. In mehreren Pestwellen wurde beinahe ein Drittel  der Bevölkerung Europas hingerafft. Weder Gebete noch Bittprozessionen halfen  gegen die verheerende Krankheit. Verzweifelt suchten die Menschen nach  Schuldigen. So wurden 1348 elf Juden beschuldigt, Brunnenwasser verseucht und  dadurch die Pest verursacht zu haben. Man verurteilte sie zum Tod auf dem  Scheiterhaufen. Damals setzte eine bis dahin nicht da gewesene Judenverfolgung  ein. Mitte Dezember 1349 erreichte die Pest Köln. Die Übertragungsweise der  Krankheit war nicht bekannt, sie schien wie aus dem Nichts zu den Menschen zu  fliegen. Schon in der Antike hatte man sich deswegen vorgestellt, dass die  Ansteckung mit unsichtbaren Pfeilen erfolge. Die Menschen des  Mittelalters besannen sich auf den Heiligen Sebastian, der durch Pfeilbeschuss  hatte sterben sollen, diesen Angriff aber überstand. Seine Reliquien waren  schon im Jahr 680 in Rom erfolgreich gegen die Pest eingesetzt worden. Nach der  Prozession war die Seuche dort erloschen. In ihrer Not wandten sich die  Menschen auch jetzt den Heiligen zu. Sie flehten neben Sebastian die 14  Nothelfer, Rochus, Antonius und viele andere um Hilfe an. Insbesondere die  Bruderschaften sahen ihre persönliche Hilfeleistung aber nicht nur im Gebet für  die Kranken. Unter Gefährdung ihres eigenen Lebens sorgten sie für ein  christliches Begräbnis der unzähligen Toten, nahmen sich der Waisen an und  bewachten die leerstehenden Häuser, damit sie nicht geplündert wurden. Sie  hielten das christliche Gebot der Nächstenliebe und -hilfe aufrecht, obwohl  unvorstellbare Verhältnisse herrschten. Die große Zahl der Toten hatte nämlich  auch wirtschaftliche und soziale Folgen. Es herrschte Hunger, weil niemand  mehr die Felder bestellte und das Vieh versorgte. Ein zerbrochenes Wagenrad  blieb zerbrochen, weil der letzte Wagner der Stadt am Tag zuvor an der Pest  gestorben war. Nur Eigeninitiative und gegenseitige Unterstützung konnten jetzt  noch helfen. Diese schreckliche Zeit war eine der Blütezeiten des Bruderschaftsgedankens.  Die beiden Pfeile über dem Kreuz sind zwar erst Jahrhunderte später zu unserem  Verbandsabzeichen geworden. Sie können uns aber auch heute noch an diese Zeit  der intensiv gelebten Nächstenliebe erinnern, als man die pestverseuchten  Häuser mit zwei gekreuzten Pfeilen markierte.
 Im Laufe der Jahre etablierten sich die  Schützengesellschaften. Auf Blütezeiten folgten Zeiten des Niedergangs. Die  Reformation und der der 30-jährige Krieg stellten z.B. einen starken Einschnitt  dar. Die Bruderschaften riskierten manchmal aber auch durch ihr eigenes  Verhalten, verboten zu werden. Im 18. Jahrhundert war die Obrigkeit nicht  erbaut vom übermäßigen Treiben und aufwendigen Feiern der Schützen.  „Schützenspiel ist Müßiggang!“ befand der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I,  genannt der Soldatenkönig, und hob 1728 alle Schützengilden und -gesellschaften  auf. Noch 40 Jahre später war der Kurfürst von Köln der Überzeugung, dass die  eigentlich wieder üblichen Aufzüge Anlass zu Feuersbrünsten, Saufgelagen und  anderen Unordnungen Anlass geben würden. Er verbot diese Aufzüge kurzerhand.
 Die Industrialisierung brachte Ende des 18.Jahrhunderts  neuen Aufschwung für das Bruderschaftswesen: 1785 meldete James Watt die  Dampfmaschine zum Patent an. Die Erfindung war vielfältig einsetzbar, z.B. bei  Schmiedehämmern und der Eisenbahn. Plötzlich wurde eine große Zahl  Industriearbeiter benötigt. Eine ganz neue Gesellschaftsklasse entstand. Aber  der Segen, Arbeit und Brot zu haben, verkehrte sich schnell ins Gegenteil. Die  Konkurrenz der einzelnen Industriefirmen hatte sinkende Preise zur Folge. Die  Arbeiter wurden geringer entlöhnt und rutschen in die Armut ab. Dazu kam eine  Bevölkerungsexplosion. Die Arbeitsbedingungen wurden immer härter. In manchen  Bergwerken fiel die Lebenserwartung auf 19 Jahre. Die Menschen wurden mehr und  mehr entwurzelt. Familienverbände wurden durch Frauen- und Kinderarbeit  zerstört. Scharenweise sahen die Menschen sich gezwungen, ihre Heimat in  Richtung Amerika zu verlassen und dort ein neues, besseres Leben zu beginnen.  Lange Zeit gab es für das Elend keine Hilfestellung von der Kirche. Sie ließ  ihre Gläubigen allein. Das gab der Bruderschaftsbewegung neuen Boden. Damals  gründeten sich viele Bruderschaften, die wieder inneren Halt gaben und soziale  Hilfe leisteten.
 Nach den Verfassungen von 1848 und 1850 trugen die  Schützenvereine und -bruderschaften wie alle anderen Vereine auch stark  patriotische Züge. Eine vaterländische Gesinnung aller Mitglieder war nämlich  Grundvoraussetzung für die behördliche Genehmigung. Eine große Zahl von  überregionalen Vereinigungen wie z.B. der Deutsche Schützenbund stammen aus  dieser Zeit.
 Anfang Dezember 1926, acht Jahre nach Ende des Ersten  Weltkrieges, schlossen sich die drei großen deutschen Schützenverbände zur  „Reichsgemeinschaft für Kleinkaliberschießsport“ zusammen. Im selben Jahr rief  Papst Pius XI. zur katholischen Aktion auf. Zwei Jahre später stellte sich die  „Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus“ diese Aktion zur Aufgabe.
 Von  der Erzbruderschaft zum Bund der Historischen Deutschen SchützenbruderschaftenDer heutige Bund der Historischen Deutschen  Schützenbruderschaften e.V. wurde am 27. Februar 1928 von Dr. Peter Louis unter  dem Namen „Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus“ gegründet. Dr. Louis  wollte mit dieser Dachorganisation „den Schützenvereinen, die aus langer  Tradition sich dem katholischen Christentum verpflichtet fühlten und an  religiösen Grundsätzen festhielten“ die Möglichkeit geben, den Zusammenhalt  untereinander zu stärken und damit „dem katholischen Vereinsleben neue Kräfte“  zuzuführen. Als Präsidenten, der heute den Titel Hochmeister führt, konnte  Dr. Louis den Fürsten Salm Reifferscheidt-Dyck gewinnen, dessen Familie seit  Generationen eng mit dem Schützenwesen verbunden war. Wichtige Personen  der Gründungszeit waren außerdem Johann Stamm und Wilhelm Marx aus Leverkusen,  die zusammen mit dem Langenfelder Pfarrer Mirbach den zugezogenen Pfarrer Dr.  Louis mit dem Schützenwesen vertraut gemacht hatten. Schulrat Lankes aus  Viersen übernahm in dem neuen Verband das Amt des Schatzmeisters. Bis zur  Proklamation am1. Juli 1928 in Köln hatten sich schon 80.000 katholische Männer  der Organisation angeschlossen. Sie alle stellten sich unter das von Schulrat  Lankes stammende Motto „Für Glaube, Sitte und Heimat“. Auch das Schlagwort „Aus  alter Wurzel neue Kraft“ taucht schon früh in der Verbandsgeschichte auf.
 Der Begriff „Erzbruderschaft“ hat von Anfang an zu  Missverständnissen geführt. Dieser Titel ist an strikte Regeln gebunden und  wird nur vom Heiligen Stuhl vergeben. Er kann nicht einfach angenommen werden.  Dr. Louis ist mehrfach darauf hingewiesen worden, hat aber durch sein Beharren  auf dem Begriff erreicht, dass er sich nach und nach tatsächlich eingebürgert  hat. Die Anerkennung als kirchlicher Verein (nicht als Erzbruderschaft!) ist  erst im Sommer 2000 erfolgt.
 Die Zeit des NS-Regimes wurde für die Bruderschaften zur  Stunde der Bewährung. Der „Erzbruderschaft“ wurde eine besondere religiöse und  kulturelle Bedeutung zuerkannt. so dass sie zunächst bestehen blieb. Das ist  hauptsächlich den Unterredungen zu verdanken, die Dr. Louis und Fürst  Reifferscheidt immer wieder mit Vertretern des Regimes führten. Das Besinnen  auf traditionelle Werte lag auch im Interesse der Bruderschaften. Man versprach  sich Hilfe im Kampf gegen den aufstrebenden Kommunismus. Die Gefahren erkannte  man wie viele andere auch erst später. 1935 wurden alle schießsportlichen  Aktivitäten dem Reichsbund für Leibesübungen unterstellt. Das galt auch für die  „Erzbruderschaft. Der damalige Hochmeister, Fürst Reifferscheidt, lehnte es  aber ab, die Einheitssatzung zu unterschreiben, weil der Verband damit seine  konfessionelle Bindung hätte aufgeben müssen. Die „Erzbruderschaft vom Heiligen  Sebastianus“ wurde daraufhin „aufgrund ihres oppositionellen Verhaltens im  Interesse der Vereinheitlichung des deutschen Sportwesens“ am 5. März 1936  aufgelöst.
 Viele Bruderschaften beugten sich dem Druck des Regimes und  traten aus der „Erzbruderschaft“ aus. Aber die meisten verzichteten auf den  Schießsport und zogen sich ganz auf die kirchliche Seite zurück.
 Neben den Akten und Geldern verlor der Verband unter den  Nationalsozialisten auch seine Standarte, die die Bruderschaften von Viersen  1930 gestiftet hatten. Sie verbrannte nach einem Luftangriff auf Köln in der  Mülheimer Kirche.
 Im Nachkriegsdeutschland fasste der Gedanke des  Bruderschaftswesens schnell wieder Fuß. Ostern 1946 konnten sich die  Bezirksverbände in der britisch-amerikanischen Bizone neu ordnen. Die  „Erzbruderschaft“ wurde am 31. Mai 1946 wieder zugelassen. Wegen eines  Missverständnisses wurden die Bruderschaften aber kurz darauf erneut verboten.  Am 4. Mai 1947 trug Kardinal Frings der britischen Militärregierung ein  Memorandum vor, in dem er die kirchliche Seite der Bruderschaften hervorhob.  Der britische Militärgouverneur genehmigte daraufhin die Bruderschaften unter  der Bedingung, dass sie sich nur bis auf Diözesanebene zusammenschließen  durften. Eine übergreifende Organisation wurde zunächst abgelehnt. Am 10.  Januar 1949 ließ auch die französische Militärregierung in ihrer Zone die  Schützenbruderschaften wieder zu. Am 1. Januar 1951 konnten sich die bis dahin  bestehenden Diözesanverbände in Aachen, Köln, Münster, Trier und Paderborn zum  „Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“  zusammenschließen.
 Zwei Jahre nach seiner Wiedergründung feierte der Verband  sein silbernes Jubiläum. In jenem Jahr wurde mit Josef Junglas erstmals ein  Bundeskönig gekrönt. Die Stadt Köln stiftete ein Bundeskönigssilber. Konrad  Adenauer schenkte dem Verband eine neue Bundesstandarte, die bis 1985 benutzt  wurde und sich heute im Archiv des Bundes befindet.
 Für die Bildungsarbeit insbesondere bei der Jugend  unterhielt der Verband ab 1959 das Alte Brauhaus in Kreuzweingarten. Hier  fanden Bildungsveranstaltungen, Schießlehrgänge und Meisterschaften statt. Die  Verbandsstätte wurde 1987 aufgegeben.
 1960 nahm der Zentralverband das Sportschießen in vollem  Umfang in sein Programm auf. Die sportlichen Aufgaben hatte bisher der Deutsche  Schützenbund übernommen. Wegen Kompetenzstreitigkeiten war es aber Ende 1959  zum Bruch der beiden Verbände gekommen, so dass sich der Zentralverband nun  selbst um den Sport kümmerte.
 1963 hat sich der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend  gegründet. Die Jugend organisiert sich im Rahmen der Bundessatzung selbst. 1964  wurde der erste Bundesprinz, 1974 auch der erste Bundesschülerprinz ermittelt.
 Seit April 1967 führt die ehemalige „Erzbruderschaft“ den  heutigen Namen. Dem Verband sind inzwischen in knapp 1300 Bruderschaften etwa  600.000 Mitglieder angeschlossen.
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